Kosmos Verlag/Kay Elzner
Sternbild des Monats

Der Skorpion

Figürliche Darstellung des Skorpions
(Bild: Kosmos Verlag/Kay Elzner)

Der Hochsommer ist die beste Zeit, um den Skorpion am Himmel zu beobachten. Dabei gehört dieses Sternbild zu den ältesten, die wir erkennen. Susanne M. Hoffmann erläutert in ihrem Buch „Wie der Löwe an den Himmel kam“ dessen Ursprünge:

 

Der Skorpion kam mit dem Tierkreis aus Mesopotamien nach Griechenland. Im mesopotamischen Gilgamesch- Epos, von dem Teile bis ins dritte Jahrtausend v. Chr. zurückverfolgt werden können, bewachen Skorpionmenschen den Ein- und Ausgang der Sonne. Skorpione bzw. Skorpionmenschen sind im Sonnenkult von Bedeutung. Da Skorpione auch im Mittelmeerraum verbreitet sind und das Sternbild durch relativ klare Umrisse besticht, ist über die Jahrtausende kaum ein Wandel geschehen – mit Ausnahme der Umdeutung seiner nördlichen Teile. Da das babylonische Sternbild Waage in römischer Zeit wieder in den Tierkreis eingefügt wurde, wurden Sterne des Skorpions dafür genutzt. Ursächliches Problem dafür war, dass die liegende griechische Jungfrau breiter war als die stehende babylonische Göttin. Dadurch war neben der griechischen Jungfrau kein Platz mehr für die Waage.

 

Der südliche Teil des Sternbilds, d. h. der Schwanz und Stachel des Skorpions, reichen von der Ekliptik sehr weit nach Süden. Im Wesentlichen liegen nur die Scheren und der Kopf im Tierkreis. Seitdem die Scheren abgespalten und zur Waage umgetauft wurden, bedeckt der Skorpion nur noch etwa fünf Grad der Ekliptik, obwohl doch die Sternzeichen theoretisch 30 Grad einnehmen sollen. In diesem Sternbild steht die Sonne daher nicht etwa einen Monat lang, sondern nur ca. fünf Tage lang – vom 24. bis zum 29. November. Der rötliche Stern im Herzen des Skorpions hatte in Mesopotamien einen Eigennamen, der sich jedoch nicht tradierte. Er wurde Lisi genannt: eine Gottheit, die als Kind der Muttergöttin galt und in frühen Quellen als Tochter, später als Sohn verstanden wird. Der griechische Name Antares – abgeleitet von „anti-Ares“, dem Gegenstück oder Rivale von Mars – ist erst in römischer Zeit belegt; er ist einer der wenigen Sternnamen im Almagest.

 

Für Eratosthenes gehört der Skorpion zum Sagenkomplex um Orion. Im Kapitel über den Skorpion berichtet er die gleiche Sage wie Aratos: Artemis habe den Skorpion aus einem Hügel auftauchen lassen, um den ungestümen Orion davon abzuhalten, ihr zu nahe zu treten. Artemis und Orion seien gemeinsam auf der Insel Chios auf der Jagd gewesen, als er vom Stachel des Skorpions getroffen und tödlich verwundet wurde. Im Kapitel für Orion selbst wird aber gesagt, dass Mutter Erde den Skorpion schickte, um Orions Hochmut und Wilderei zu bestrafen.

Auf den Spuren der Sternbilder

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